Home-Staging: Beim Hauskauf nicht nur auf den schönen Schein achten!

BERLIN. "Mit Home-Staging verkaufen Sie Ihr Haus schneller und bis zu 15 Prozent teurer!" So und ähnlich werben Agenturen, die sich darauf spezialisiert haben, Häuser für den Verkauf optisch aufzubereiten. Der Verband Privater Bauherren (VPB) beurteilt das Angebot differenziert und rät: Hauskäufer sollten beim Besichtigen einer Immobilie nicht nur auf den schönen Schein achten, sondern auch den Zustand des Altbaus objektiv betrachten. Dazu benötigen Laien in der Regel einen unabhängigen Bausachverständigen, der weiß, welche Tücken und Sanierungsprobleme sich hinter alten Putzschichten verbergen können.

Seriöse Home-Stager sehen ihre Aufgabe darin, eine alte, in die Jahre gekommene Immobilie so auf- und auszuräumen, dass sich ein Kaufinteressent darin sein zukünftiges Leben vorstellen kann. Das geht natürlich nicht, wenn das Haus mit üppiger Polstergarnitur und eichenem Wohnzimmerschrank möbliert ist und der potenzielle Käufer eher stählerne Bauhausmöbel bevorzugt. Mit ihrem Blick von außen gelingt es den Home-Stagern, aus manchem schlichten Haus ein wahres Schmuckstück zu machen.

Bedenklich wird die Verschönerung eines Hauses immer dann, wenn vor dem Verkauf fleckige Wände übergestrichen werden, mahnt der VPB. Soweit darf das Aufhübschen der Immobilie nicht gehen. Denn nicht jede Verfärbung ist nur ein reiner Schönheitsfehler. Oft genug sind Flecken auch Zeichen für Feuchteschäden und Schimmelbefall. Und die sollte ein angehender Besitzer schon kennen, bevor er den Kaufvertrag unterschreibt. Auch hier hilft der unabhängige Bausachverständige bei der Klärung zwischen "harmlos" und "bedenklich". Der Laie kann dies oft nicht beurteilen.

Manchmal schießen Hausbesitzer bei ihrem Versuch, eine Immobilie an den Mann zu bringen, weit übers Ziel hinaus. Wer echte und erhebliche Schäden vorsätzlich verdeckt und bewusst verschweigt, der handelt arglistig, erklärt der VPB die Rechtslage. Kommt die Sache ans Licht, muss er die Beseitigung der tatsächlichen Schäden bezahlen. Im Extremfall kann der Käufer den Kauf sogar rückabwickeln. Verkäufer, die ihr Haus zum Verkauf aufpeppen, sollten dies bedenken und sich nicht zum Vertuschen von Schäden hinreißen lassen, auf die sie von Rechts wegen sogar hinweisen müssten. Solche Manöver haben sonst ein gerichtliches Nachspiel, und dann dauert der Verkauf doch länger als anfangs erhofft. Mit seriösem Home-Staging hat das Übertünchen von Schäden nichts zu tun.

Wer beim Hauskauf auf Nummer sicher gehen will, der sollte zur Besichtigung immer einen unabhängigen Sachverständigen mitnehmen. Der Experte kennt die Probleme alter Häuser und findet versteckte Mängel. Er weiß, welche Schäden bei einzelnen Haustypen zu erwarten sind und wie hoch die Sanierungskosten ausfallen. Mit rund einhundert Euro pro Stunde halten sich die Honorare der Sachverständigen im Rahmen. Dafür erspart sich der Käufer unter Umständen teure Fehlkäufe und langwierige Rechtsstreitigkeiten.

Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon: 030 2789010, Fax: 030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.